Gesten/Gesti




Ludwig Wittgenstein lehrte in seinen „Philosophischen Untersuchungen“, dass "ein >innerer Zustand< äußerer Kriterien bedarf" (PU 580). Für William S. Burroughs war Sprache ein Virus. Die Sprache meines Herzens, Italienisch, gilt als eine Gebärdensprache, die durch Worte unnötig verkompliziert wird. Manche Gesten sind für einen bestimmten Kulturraum charakteristisch, kommen manchmal auch in anderen Gegenden der Welt vor, z.B. im gesamten Mittelmeerraum oder kommen in bestimmten Gegenden eben nie vor, sind mal verständlich, mal unverständlich oder führen an anderen Orten zu produktiven Missverständnissen. 

Mich faszinieren Gesten, weil sie für mich nicht nur Ausdruck einer Lebensform, sondern fast schon so etwas wie eigene kleine „Lebewesen“ sind, die ein eigenes flüchtiges Leben zu führen scheinen, sich von Mensch zu Mensch bzw. „Wirt“ zu „Wirt“ fortpflanzen, mutieren oder auch aussterben und manchmal vielmehr zu „sagen“ vermögen als Worte. 


Comments

Popular Posts