Who will clean up the mess?




Für manche vielleicht ein erklärungsbedürftiger Film: Spätestens seit Peter Fleischmanns Film „Dorotheas Rache“ aus dem Jahr 1974 (dessen Protagonistin bewußt in Hamburgs Rotlicht die Liebe sucht) gibt es bei uns in Hamburg eine Tradition „pornografischer Anti-Pornos“. 
Für mich persönlich war darüber hinaus die Begegung mit Larry Sultans „The Valley“ (2004) sehr wichtig. Weil diese Fotos von den Sets pornografischer Produktionen zu schön sind, um wahr zu sein, verdeutlichen sie hervorragend Sultans Ansatz, demzufolge ein Foto bestenfalls das Entstehen von Vorstellungen zeigt, nie aber die Wirklichkeit. Und mein „Meister“ Richard Wentworth lehrte mich, dort hinzusehen, wo andere wegsehen. Allora...
Dazu ein paar Fakten (Stand Dezember 2019): Porno-Seiten haben weltweit mehr Besucher als Amazon, Netflix und Twitter zusammen, 35% aller downloads sind Pornografie, 30% allen Internet-Traffics entfallen auf Pornografie, 10% aller web sites sind Porno-Seiten, wobei sich mittlerweile ein Quasi-Monopol eines führenden Anbieters herausgebildet hat, der den Studios die Preise diktiert. Allein in den USA wurden 2019 ca. 97 Milliarden Dollar Umsatz mit Pornografie erwirtschaftet, Deutschland gehört weltweit zu den Ländern mit dem höchsten Pornokonsum, war mehrmals „Weltmeister“ und befindet sich aktuell auf Platz 7, ca. 43% aller Internet-Nutzer weltweit schauen Pornos, davon ein Drittel Frauen, Kinderpornografie ist das Genre mit dem stärksten Umsatzzuwachs, in 88% aller Clips wird Frauen Gewalt angetan, allein auf der meistbesuchtesten Porno-Plattform glotzten die Nutzer im genannten Jahr 5.517.000.000 Stunden Pornografie.
Wie bei meiner Serie „Party People“ interessiere ich mich für diesen speziellen Moment, wenn die Show vorbei ist: Wer macht nach dem Dreh eigentlich die Sauerei weg?
Nun, wer wirklich arbeiten will, findet immer Arbeit – solange Du kein Geld dafür nimmst. Dank der massiven Steuerbefreiungen, mit denen unsere Regierung die Luftfahrtindustrie fördert, konnte ich für 49 Euro hin und zurück ins San Fernando Valley jetten. Ein Anruf bei der alten Spiegler-Connection, mit der schon Kollege Hoffmann zusammengearbeitet hat. Meine Frage an Mark: "Who will clean up the muss?" – "Stupid!" ... na der, der fragt, Dummerchen… Diesmal habe also ich geputzt.

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